29 September 21 -
Thu
30 September 21
Location
HIIG, Französische Straße 9, D-10117 Berlin
Infrastructures of Autonomy
On September 29 and 30 HIIG and ZeM host a workshop that explores Infrastructures of Autonomy. In particular, we will discuss the various interpretations of the concept of autonomy and specifically address the conditions, structures and relations that constitute both human and machine autonomy.
The event will be held in German.
Autonomie – im Kontext technischer Innovationen ist dieser Begriff zu einer ubiquitär genutzten und daher auch sehr unspezifischen Zuschreibung geworden. Einerseits werden damit häufig sich selbst bewegende oder steuernde Maschinen wie Drohnen, Fahrzeuge oder Roboter assoziiert oder auch vielfältige Automatisierungsprozesse gebündelt. ‚Autonom‘ wird in dieser breiten Lesart zum Synonym für (künstliche) Intelligenz, (maschinelles) Lernen, Selbstbestimmtheit oder Anpassungsfähigkeit. Andererseits ist (mindestens) auch noch eine zweite Lesart des Begriffs möglich: Ein relationales Verständnis von Autonomie bezeichnet individuelle und kollektive Prozesse, die in Infrastrukturen eingebettet und durch diese bedingt sind. Erst im Verhältnis zu Medien, Regeln, Normen, Gesetzen, Architekturen, Materialitäten oder Maschinen erhält diese Autonomie überhaupt eine Bedeutung.
In unserem Workshop Infrastrukturen der Autonomie werden wir die unterschiedlichen Deutungsrichtungen des Autonomiebegriffs untersuchen und unter anderem nach Antworten auf die Frage suchen, in welchem Verhältnis die infrastrukturell gestützte und relational konstituierte Autonomisierung von Individuen und Kollektiven zum ‚Autonom-Werden‘ von Maschinen und KI-gestützten Systemen steht. Hierbei folgen wir vor allem der These, dass ein bisher kaum bedachter Widerspruch zwischen menschlicher Autonomisierung und nicht-menschlicher (technischer) Automatisierung besteht.
Da es sich um einen internen Planungsworkshop handelt, ist eine Anmeldung leider nicht möglich. Am Abend des 30. September findet der Digitale Salon zum Thema autonome Waffensysteme statt, der für Interessierte mit Anmeldung zugänglich ist. Ein Bericht mit den Ergebnissen wird innerhalb eines Monats nach dem Workshop auf den Websites des HIIG und des ZeM veröffentlicht. Das Event findet auf Deutsch statt.
Das Programm können Sie hier herunterladen. Inzwischen liegt auch ein Bericht zum Workshop vor.
Ablauf
Tag 1 – Mittwoch, 29. September 2021
14:15 Uhr Begrüßung und kurze Einleitung
Thomas Christian Bächle und Bernd Bösel
14:30 Uhr Autonomie in demokratietheoretischer Perspektive
Jeanette Hofmann, Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft
15:00 Uhr Autonomisierung in Haltungen zu Automatismen
Tobias Matzner und Birte de Gruisbourne, Universität Paderborn
15:30 Uhr Pause
15:45 Uhr Programmatische Dynamik – Automatisierung und Autonomie
Jan Distelmeyer, Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
16:15 Uhr Autonomie und KI-Design
Theresa Züger und Judith Faßbender, Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft
16:45 Uhr Pause
17:00 Uhr ‚Killer-Robot‘ oder ‚Loyal Wingman‘? Imaginaries von Autonomen Waffensystemen (AWS)
Christoph Ernst, Universität Bonn
17:30 Uhr Ergebnissicherung, Abschlussdiskussion
18:30 Uhr Ende
Tag 2 – Donnerstag, 30. September 2021
09:00 Uhr Non+humane Agency. Anmerkungen zu einer nichtbewussten Zone
Marie-Luise Angerer, Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
09:30 Uhr How to do things with robots in Japan
Thomas Christian Bächle, Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft
10:00 Uhr Pause
10:15 Uhr Infrastrukturen der De-Automatisierung
Bernd Bösel, Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
10:45 Uhr ‚Superhuman AI‘ – Tabula rasa Konzepte maschinellen Lernens, ’non-explainable‘ AI, sich selbst trainierende Netzwerke
Gabriele Gramelsberger, RWTH Aachen