15. November 23
Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Straße 18
14467 Potsdam
Vortrag und Diskussion „Was war/ist/wird ein Medium?“ mit Sibylle Krämer
Für die Etablierung der Medienwissenschaft als Fach mit einem eigenen Profil waren Texte und Debatten rund um die Jahrtausendwende von großer Bedeutung. Zwischen Ende der 1990er und Anfang der 2000 Jahre wurde besonders deutlich, wie wichtig eine profunde Auseinandersetzung mit dem ist, was als „Medien“ allgegenwärtig war und zugleich hinsichtlich der Bedingungen dieses Medialen (sowohl spezifisch als auch allgemein im Sinne von Medialität) nahezu unbefragt blieb. Die Genese der heutigen kulturwissenschaftlichen Medienwissenschaft verdankt den damaligen Diskussionen viel.
Einer der Texte, die in diesem Sinne Grundlagenarbeit leisteten, ist Sybille Krämers Aufsatz „Das Medium als Spur und Apparat“ aus dem Jahr 1998. Er leitete beispielhaft aus der vieldiskutierten „Medienvergessenheit“ anderer Disziplinen die Aufgabe ab, zu er- und begründen, was eigentlich als Medium verstanden und erkannt werden kann. Diese Aufgabe, sich auf die Spuren des Medialen zu begeben und begründet zu suchen anstatt vorausschließend zu bestimmen, leitete der Text vor allem aus zwei damaligen Gegebenheiten ab: Erstens aus Widersprüchen, die sich aus Theorien zu Medien einerseits und einem alltäglichen Medienerfahrungen andererseits ergaben. Zweitens aus dem (nicht nur) medientechnischen Siegeszug von Computern und ihrer Vernetzung, dem Internet.
Das 25jährige Jubiläum von „Das Medium als Spur und Apparat“ ist uns darum ein willkommener Anlass, Sybille Krämer nach Potsdam einzuladen. Denn auf diesen Text zurückzublicken, fordert unweigerlich dazu auf, seine grundsätzlichen und aktuellen Fragen – nicht zuletzt zum Verhältnis von Theorie, Alltag und Digitalisierung – neu zu diskutieren.
Mit dem Vortrag „Spuren, Muster, Chatbots. Macht ein medientheoretischer Zugang zur zeitgenössischen Digitalität überhaupt Sinn?“ wird Prof. Dr. Sybille Krämer (Leuphana Universität Lüneburg) die Diskussion eröffnen.
Organisation Prof. Dr. Jan Distelmeyer (Fachhochschule Potsdam & Universität Potsdam)